Als Executive Search- und HR-Berater haben wir täglich mit Kandidaten zu tun. Es wird in dieser Serie durchgängig die männliche Form bei allen Personenbezeichnungen, verwendet, jedoch sind damit alle anderen Personen (m, w, d) miteingeschlossen. Wir erfahren die Geschichten der Kandidaten, ihre Einstellungen, ihre Vorgehensweise und ihre Überzeugungen, ganz gleich, ob sie „richtig oder falsch“ sind. Wir sind mit dem „Lebenslauf“ der Kandidaten im wahrsten Sinne des Wortes konfrontiert, vor allem mit dem beruflichen. Und werden damit zu privilegierten und diskreten Beobachtern ihrer Kommunikation und Interaktion mit Personalberatern und mit den Personalverantwortlichen sowie Fachvorgesetzten unserer Klienten.

Diese gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse möchten wir gerne mit Ihnen teilen. Auch wenn Sie in Ihrem Berufsleben bereits häufig in einer Bewerbungssituation waren, so lernen Sie einige Tipps kennen, die Ihnen helfen können, den nächsten Karriereschritt zu machen oder gar Ihren Traumjob zu bekommen. Dabei mögen Ihnen einige Informationen banal und offensichtlich erscheinen, aber in unserer Praxis treffen wir immer wieder auf Verhaltensfehler und Versäumnisse von Kandidaten, die Sie leicht vermeiden können. Zusätzlich haben soziale Medien und die Digitalisierung den Bewerbungsprozess grundlegend verändert.

Gerne nehmen wir Sie mit auf unserer Reise in 6 Folgen.

 

Unsere Folge 2: Soziale Medien – Ihr Bild nach draußen

– Klicken Sie HIER, um das Video (in englischer Sprache) anzusehen

Während sich die erste Episode unserer Tipps und Tricks für Kandidaten mit dem Networking in der „realen Welt“ befasste, gehen wir in dieser Folge auf die sozialen Medien (die digitalen Netzwerke) ein.

 

XING & LinkedIn

Das führende professionelle Business-Netzwerk im deutschsprachigen Raum mit 19 Millionen Mitgliedern ist XING.  Wer sich allerdings in unserer zunehmend globaleren Arbeitswelt präsentieren möchte, sollte dafür auch LinkedIn nutzen. Diese Plattform zählt weltweit über 575 Mio. Nutzer, für Deutschland, Österreich und die Schweiz sind es über 12 Mio. Mitglieder. Für uns als Personalberater sind diese Plattformen unsere erste Anlaufstelle. Und unser erster Eindruck von Ihnen.

Deshalb sollten Sie Ihre Profile idealerweise auf beiden Netzwerken einstellen und sie ständig pflegen, auf LinkedIn unbedingt in Englisch! Wenn Sie dort nicht präsent sind, dann sind Sie tatsächlich fast unsichtbar.

 

Einige Tipps, wie Sie XING und LinkedIn optimal nutzen können:

  1. Halten Sie Ihre Profile immer aktuell.

Sie sind nicht nur dann aktiv, wenn Sie einen neuen Job suchen. Bei XING können Sie Ihr „Job-Interesse“ einstellen, ob Sie offen für Angebote sind oder auf Jobsuche. Dieses aktuelle „Bild“ nach draußen auf den Arbeitsmarkt beschert Ihnen die Aufmerksamkeit der Personalberater bzw. den Erstkontakt unserer Researcher bei der Besetzung von Positionen und Stellenausschreibungen, die Sie noch nicht kennen, wenn Sie von uns angesprochen werden.

 

  1. Auf die technischen Details in den Einstellungen Ihrer Profilseiten achten.

Stellen Sie sicher, dass man Sie richtig identifizieren kann und Sie damit auch erreichbar sind. Wählen Sie eine E-Mail-Adresse (nicht Ihre berufliche) aus, die Sie regelmäßig nutzen. Geben Sie Ihre Handynummer an, die nur Ihre Kontakte sehen können und stellen Sie sicher, dass Ihre Schlüsseldaten in der richtigen Reihenfolge (Vorname, Nachname und aktuelle Berufsbezeichnung) und vollständig angezeigt werden.

 

  1. Erweitern und überprüfen Sie Ihr Netzwerk systematisch.

Die Größe Ihres Netzwerks bestimmt, wie viele Personen Sie “sehen” können. Das gilt aber vor allem in umgekehrter Sichtweise als „Angebot an potentielle neue Arbeitgeber“. Laden Sie zunächst alle Personen ein, die Sie kennen, um eine Verbindung herzustellen. Wenn Sie interessante Menschen persönlich treffen, verbinden Sie sich mit ihnen. Überprüfen Sie, wer Ihr Profil besucht hat. Und vernetzen Sie sich mit Besuchern, die für Sie wichtig sein könnten. Durch eine sog. Premium Mitgliedschaft können Sie feststellen, wer Ihr Profil besucht hat und wer ggf. kein Interesse hat, sich mit Ihnen zu vernetzen. Idealerweise sollten Sie mindestens 500 Kontakte in dieser beschriebenen Systematik aufgebaut haben. Eine weitere gute Möglichkeit, Ihr Netzwerk zu erweitern, besteht darin, Mitglied in für Sie relevanten Gruppen zu werden. Sie sehen alle Mitglieder dieser Gruppen und diese können Sie sehen. Überlegen Sie, nach welchen Kriterien Sie eine Einladung annehmen oder ablehnen.

 

  1. Bauen Sie ein präzises und prägnantes Profil auf.

Denn der erste Eindruck, der erste Klick in Ihr Profil kann entscheidend sein, ob Sie überhaupt angesprochen werden.

Zum Bild nach draußen gehört auch ein dem Zweck angemessenes Profilbild. Also besser kein Foto vom letzten Urlaub verwenden, sondern gleich das aktuelle Profilbild, das Sie auch in Ihrem Lebenslauf einsetzen.

Wir werden in Episode 3 unserer Serie ausführlich über den Lebenslauf sprechen. Die meisten Regeln, die für den Lebenslauf gelten, gelten auch hier. Aber es gibt einige Besonderheiten zu beachten. Definieren Sie exakt die Branche, in der Sie gerade arbeiten und Ihre aktuelle Berufsbezeichnung, z. B. Branche: Automotive und Berufsbezeichnung: Werksleiter. Geben Sie auch den richtigen Firmennamen Ihres aktuellen Arbeitgebers ein, so wie er auch im jeweiligen Netzwerk hinterlegt ist.

Ganz wichtig: Verwenden Sie Schlüsselwörter! Damit erleichtern Sie den Personalberatern das Auffinden Ihres Profils. Stellen Sie unbedingt sicher, dass Ihr Profil Schlüsselwörter, die Ihre Funktion, Branche, Spezialkenntnisse usw. beschreiben, enthält. Sie können die Schlüsselwörter auch für verwandte Branchen und Funktionen verwenden, um Ihre Sichtbarkeit zu erweitern. Übernehmen Sie dafür nicht das interne Unternehmensvokabular, sondern nutzen Sie Bezeichnungen, die extern bekannt und im Arbeitsmarkt etabliert sind. Sind Sie aktuell Leiter des Verkaufsinnen- und Kundendiensts, verwenden Sie auch den Titel „Customer Service Manager“, nutzen Sie zusätzlich die Bezeichnung „Inside Sales Manager“. Denken Sie bitte daran, dass der Erstkontakt sehr oft von Researchern ausgeht, die sehr schnell entscheiden, ob Ihr Profil für eine vakante Position infrage kommt, je breiter und „treffsicherer“ Ihr Profil „andockt“, desto eher werden Sie gefunden und angesprochen.

 

  1. Trauen Sie sich, Personalberater zu kontaktieren.

Im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. finden Sie entsprechende Kontaktdaten. Denn eine Vernetzung bzw. ein Austausch mit Personalberatern kann beiden Seiten nutzen. Sie als Kandidat sind bei Suchanfragen durch die Vernetzung als direkter Kontakt auf dem Radar des Personalberaters. Und im persönlichen Gespräch mit ihm gibt er ggf. Karrieretipps und schätzt Ihren „Marktwert“ ein. Sollten Sie in der gleichen Branche arbeiten, auf die der Personalberater spezialisiert ist, können sie ihr Fachwissen teilen. Wir raten Ihnen aber nach Kontaktaufnahme und Vernetzung „stillzuhalten“, denn bei Vakanzen, deren Profil sich mit Ihrem Profil deckt, werden Sie von uns angesprochen. Es ist also sinnvoll, Kontakte zu Personalberatern, die zu Ihrer Branche passen, aufzubauen und karrierefördernd einzusetzen.

Fazit: Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um Ihr Profil nach draußen über XING und LinkedIn treffsicher zu optimieren und Ihr Kontaktnetzwerk karrierefördernd zu entwickeln.

 

Geschrieben von Grégoire Depeursinge, EVP EMEA AIMS International, geschäftsführender Gesellschafter AIMS Schweiz & Leonie Pentz, VP EMEA AIMS International, geschäftsführender Gesellschafter AIMS Südafrika, übersetzt und bearbeitet von Paul Koglin, Marketing Head und Associated Partner, AIMS International-Germany

 

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