Geschrieben von Grégoire Depeursinge, Managing Partner AIMS International Switzerland

 

Die Schweiz ist gut gerüstet, um von diesen Trends zu profitieren

Digitalisierung, künstliche Intelligenz (AI) und die Pandemie bringen grosse Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich. Doch werden sich diese positiv oder negativ auswirken? Heute stehen vorwiegend negative Aspekte im Fokus, so z.B. der Ersatz von Arbeitsplätzen durch AI, die Konkurrenz von Low-Cost-Arbeitskräften, mangelnde soziale Sicherheit sowie fehlende menschliche Kontakte, usw. In diesem Artikel nehmen wir einen anderen Standpunkt ein, denn wir sind davon überzeugt, dass es guten Grund zur Hoffnung für eine bessere Welt gibt.

1. Das Ende der Landflucht?

Seit Jahrtausenden zieht es ländliche Bevölkerungen in die Städte, wodurch sich ländliche Gebiete entvölkern und Grundleistungen ungenügend gewährleistet werden, während die Städte unter Bevölkerungsdruck, Armut und prekären Lebensbedingungen leiden. Doch die Demokratisierung der Digitalisierung, die Universalität des Internets, sowie die breite Akzeptanz der Fernarbeit im Alltagsleben erlauben es heute den Menschen, ihren Wohnort viel flexibler zu bestimmen. Es ist nicht dasselbe, ein bis zwei Mal pro Woche – mit vermindertem Verkehr und flexibleren Arbeitszeiten – einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen, als täglich pendeln zu müssen. Hier könnte sich auch eine einmalige Gelegenheit bieten, zwischen städtischen und ländlichen Gebieten ein besseres Gleichgewicht zu erwirken.

2. Mehr Chancen in Entwicklungsländern und tiefere Kosten in entwickelten Ländern

Sogenannte «Telemigranten», d.h. Bürofachkräfte aus Entwicklungsländern, die ihre Dienste aus dem Ausland aus anbieten, werden als Gefahr für die hiesigen Arbeitnehmer angesehen. Grossunternehmen, sagt man, würden in Zukunft vermehrt auf Fernarbeit zurückgreifen, um teure lokale Arbeitskräfte durch in Schwellenländern verfügbare Low-Cost-Fachkräfte zu ersetzen. Wir denken im Gegenteil, dass Telemigration den Bestqualifizierten Gelegenheit bringt, unabhängig vom Wohnort an einen guten Job heran zu kommen. Dadurch lassen sich globale Ungleichheiten reduzieren, was zu einer harmonischeren und gerechteren Entwicklung beitragen kann. Zugleich können Firmen in reichen Ländern ihre Kosten reduzieren, mehr Personal anstellen und ihre Aktivitäten national und international entwickeln, was schlussendlich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze als Ersatz für die durch die Telemigranten besetzten führt.

3. KMUs gegen Grosskonzerne – wird David Goliath besiegen?

KMUs waren schon immer agiler und weniger durch Bürokratie behindert als Grosskonzerne; dadurch blieben sie wettbewerbsfähig, auch dann als Multis in Schwellenländern immer mehr sogenannte «Centers of Excellence» (ein fragwürdiges Konzept!) aufbauten, um so ihre Kosten zu reduzieren. In jüngster Zeit schien es, als ob die globalen Riesen wie Amazon die Oberhand gewinnen würden und KMUs zunehmend zu «Vasallen» machen würden, aber die neuen technologischen Gegebenheiten erlauben es heute sogar den kleinsten Unternehmen, qualifizierte Arbeitskräfte in Schwellenländern einzustellen, dort verhältnismässig gut bezahlte, interessante und vielseitige Jobs anzubieten und gleichzeitig ihre Kosten zu reduzieren. Parallel dazu können Firmen in Schwellenländern dank der Technologie ihre Dienstleistungen auch einfacher im Ausland anbieten und ihren Wettbewerbsvorteil voll ausspielen.

Ob Sie ein KMU oder ein Grossunternehmen sind – Es ist höchste Zeit, diese Entwicklungen zu berücksichtigen und langfristig (anstatt nur kostenorientiert) zu denken. Dadurch wird Ihr Team von diesen Entwicklungen profitieren und Sie werden als attraktiver Arbeitgeber angesehen werden. Letztendlich entsteht somit eine Win-Win Situation für die Mitarbeiter und die Firma.

Mit ihrer hervorragenden Verkehrs-und Kommunikationsinfrastruktur, eines der höchsten Lohnniveaus der Welt, einer exportorientierten Wirtschaft und einer bereits durch grosse Diversität geprägten berufstätigen Bevölkerung, sowie relativ kurzen Distanzen zwischen Ballungszentren ist die Schweiz bestens positioniert, um von diesem Wandel zu profitieren.

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Wir können Sie bei der Integration dieser Megatrends in Ihre HR-Strategie unterstützen. Kontaktieren Sie uns einfach für ein unverbindliches Gespräch.

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