Geschrieben von Elsa Marie Gogniat, Office Manager AIMS International Switzerland

 

In jüngster Zeit ist immer mehr die Rede von Diversität und Inklusion (siehe auch unseren letzten Artikel zu diesem Thema). Man will gegen Rassismus, Sexismus, usw. kämpfen. Die meisten unter uns denken wahrscheinlich, dass sie von solchen Vorurteilen nicht betroffen sind und dies ist auch ganz normal. Kognitive Verzerrungen sind in unserem Hirn verankert und sind wie eine Art Reflex, dessen Zweck die Vereinfachung der erhaltenen Information ist, um dessen Interpretation zu erleichtern und zu beschleunigen. Kognitive Verzerrungen sind absolut notwendig, vor allem wenn man sich in der Gesellschaft bewegen und zurechtfinden will. Sie werden automatisch und unbewusst ausgelöst.

Es gibt viele verschiedene Verzerrungen, aber man kann z.B. den Haloeffekt nennen, der uns dazu führt, eine Person aufgrund einer einzigen positiven Eigenschaft ganzheitlich positiv zu beurteilen. Ein anderes Beispiel ist die Selektionsverzerrung, die uns den Eindruck gibt, dass sehr viele Leute dasselbe Auto fahren, dass wir gerade gekauft haben.

Kognitive Verzerrungen sind durch unsere Erziehung, unser Umfeld, unsere Erfahrungen und unsere Kultur geprägt. Es gibt z.B. Verzerrungen, die auf die Sprache zurückzuführen sind: eine französischsprachige Person für die das Wort «Brücke» männlich ist, wird diese öfter als «solide» oder «stark» bezeichnen, während eine deutschsprachige Person vielleicht eher Begriffe wie «elegant» oder «hübsch» benutzen wird.

Kognitive Verzerrungen spielen auch bei Rekrutierungen, aber auch in anderen HR-Prozessen wie z.B. im Rahmen des Performance Managements, eine Rolle und es ist von grosser Wichtigkeit, sich dessen bewusst zu sein, weil sie manchmal für schwerwiegende Fehler, z.B. eine falsche Kandidatenauswahl, verantwortlich sein können. Diese Fehler haben auch finanzielle Folgen (siehe auch unseren Artikel zu diesem Thema hier).

Wir funktionieren auf natürliche Art «verzerrt», aber unsere Urteilsfähigkeit kann dadurch oft negativ beeinträchtigt werden und uns zu Fehlentscheidungen führen. Wie kann man also kognitive Verzerrungen vermeiden, wenn diese automatisch und unbewusst sind?

Als Erstes gilt es, uns unserer kognitiven Verzerrungen bewusst zu werden und diese zu akzeptieren, ohne uns deswegen selbst negativ zu werten. Indem wir unser Verhalten bewusst verändern und unsere Fehler als Lerngelegenheiten nutzen, werden wir stärker.

Es geht auch darum, sich regelmässig selbst in Frage zu stellen, indem wir z.B. einen Aussenstehenden bitten, uns einen anderen Standpunkt zu erläutern. Ebenfalls neugierig zu sein und sich über Themen und Standpunkte im Zusammenhang mit Verzerrungen und Vorurteilen zu dokumentieren. So versetzen wir uns in die Lage, nach und nach die Filter zu entfernen, die uns daran hindern, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist.

In unserer mobilen und vernetzten Welt ist es von grösster Wichtigkeit, offen für andere Kulturen und Ideen zu sein, vor allem wenn man täglich mit Menschen verschiedenster Herkunft arbeitet, wie wir es zum Beispiel bei AIMS International Switzerland tuen, wenn wir mit unserem Teammitglied in Südafrika oder unseren Kollegen in 50 Ländern arbeiten.

« Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. »

(Antoine de Saint-Exupéry)

 

Ihr AIMS Partner

Bei AIMS International Switzerland begleiten wir unsere Kunden beim Aufbau und der Implementierung der verschiedenen HR-Prozesse (Rekrutierung, Personalplanung, Performance Management, Beförderungen, Weiterentwicklung, Nachfolgeplanung, usw.), um das Bewusstsein der Existenz kognitiver Verzerrungen zu erwecken. Wir unterstützen somit unsere Kunden bei der Einführung von inklusions- und diversitätsfördernden Verhalten. So können wir z.B. Workshops zu diesen Themen durchführen oder mittels Werkzeugen wie Assessments zur Bildung sachlicherer Beurteilungen von Mitarbeitenden beitragen, ob dies im Rahmen einer Neueinstellung, einer möglichen Beförderung oder einfach zu internen Weiterentwicklungszwecken sei. Zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen, um mehr zu erfahren.

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